Kathtag Erfurt Stand

Die Geistliche Familie Charles de Foucauld war auch in Erfurt wieder mit einem Stand auf der Kirchenmeile vertreten, hier erste Eindrücke von Teilnehmer*innen aus der Geistlichen Familie:

 

 

Da könnte ich jetzt Bücher schreiben, Herzensbücher…

 Der Austausch am Stand auch unter uns oder mit Interessierten, so viele freundliche, fröhliche Menschen, inhaltsstarke Veranstaltungen, Begegnungen, Wiedersehen, Orte des Gebets u.s.w.

Ein besonderer Eindruck bleibt aber ein „Detail“ aus dem Eröffnungsgottesdienst am Donnerstagmorgen:

 Wegen der vielen Menschen waren „Rettungsgassen“ eingerichtet.           

 An so einer Kreuzung stand ein kleines, ganz einfaches Holzklapptischchen und darauf: Das Allerheiligste! Eine schlichte Monstranz, unauffällig, von einer jungen Helferin mit einem Regenschirm beschützt, denn es nieselte ununterbrochen. Jesus, sichtbar mitten unter uns, fast unerkannt, niemand machte eine Kniebeuge oder Verneigung vor IHM. Wir schauten nach vorne oder auf den Großbildschirm. 

Bruder Karl kam mir in den Sinn, seine erste Überzeugung, dass schon allein die eucharistische Präsenz Ausstrahlung hat… Sehen wir Christus in unserem Alltag? Nazareth, verborgenes Dasein diesmal mitten im Gottesdienst.

(Später wurde die Monstranz in einer kleinen Prozession für den Schlusssegen feierlich abgeholt und dann in eine nahe Kirche übertragen.)

Kleine Schwester Irmgard von Jesus 

 

Für mich war der Katholikentag in Erfurt in Eindrücken und Erinnerung vor allem ein vielfältiges und vielseitiges Wiedersehen mit Erfurt, der Stadt, die ich vor 8 Jahren, nach 16 Jahren dort, verlassen habe, als ich nach der Emeritierung vom Professor zum Spiritual (in Lantershofen) wechselte. Die Stadt hat sich deutlich weiterentwickelt, die Menschen, die ich dort kenne, auch! Das machte das Wiedersehen und die Neu-Einstellung meinerseits so spannend, zu sehen, wie sich Menschen, vor allem die Studenten und Studentinnen, auf ihren Wegen weiterentwickeln, ihre Wege finden, Familien gründen, mit ihren Kindern unterwegs sind… und dabei jeweils ihre Erinnerungen in sich tragen! Sehr anregend und Hoffnung gebend, eben nicht nur Erinnerungen! Ich bin sehr dankbar dafür!

Das Wetter wurde viel besser als angekündigt – bzw. gar angedroht von Wetterwarnungen. Die Stimmung war für meine Wahrnehmung nirgendwo angespannt, sondern begegnungsoffen und hörbereit! Die Atmosphäre am Stand bereichernd: vor allem untereinander und miteinander, aber auch mit denen, die neugierig auf uns zukamen, Grüße bestellten, nachfragten (nicht nur nach Charles de Foucauld). Es waren auch viel mehr Jugendliche da, als ich erwartet hatte!

Auf seine Weise hat der Katholikentag gelebt und erleben lassen, was sein Motto war: Zukunft hat der Mensch des Friedens!

Friede schafft viel mehr als alle (An-)Spannung, Polarisierung, Macht oder gar Gewalt! Friede bereichert und ergänzt einander, statt zu trennen, zu spalten, zu isolieren, sich trotzig zu behaupten… Frieden schafft mehr, ist kreativ, macht kreativ, lässt kreativ und ergänzungsbereit werden. Begegnung, Zuhören, gegenseitiges Kennenlernen ist Weg zum Frieden und Weg des Friedens, der Kreise ziehen kann. Nicht nur von Erfurt aus, sondern mit jeder wirklichen Begegnung

Josef Freitag, Priestergemeinschaft Jesus Caritas

Für mich war dieser Katholikentag etwas ganz Besonderes, vielleicht weil ich einfach beeindruckt vom Osten bin, der doch so lange im Schweigen war.

Ich finde es zeigte sich nochmals anders als jene, die ich im Westen erlebt habe. Weiß auch nicht recht wie ich dies beschreiben kann (Nüchterner) naja ob das darauf hinkommt!

Alles war sehr gut vorbereitet, an vieles wurde gedacht, vor allem auch Orte der Anbetung, die gut besucht waren.

Die vielen verschiedenen Gesichter täglich zu erleben, jene in Eile, andere im Suchen und wieder welche die sich einfach freuten Bekannten wieder zu begegnen.

So ging es ja auch mir, ich habe mich richtig gefreut, die große Familie von Br. Karl wieder zu sehen. Ihr seid mir schon sehr vertraut, da gehen oft meine Gedanken auch beim Gebet zu Euch, was immer uns gerade auch bewegt.

Reich beschenkt fuhr ich am Montag wieder nach Linz zurück.

Kleine Schwester Veronika von Jesus, Linz

Erfurt – meine überraschenden Momente

Es begann schon mit der Anreise. Vom Ingolstädter Hauptbahnhof waren wir in gut zwei Stunden da. In Erfurt wurden wir von der Bahnhofsmission mit einer hilfreichen Karte begrüßt. Und auf dem Domplatz – ein toller Platz für unseren Stand.

Vom ersten Tag an eine entspannte, freundliche Atmosphäre – ich hatte mit mehr Gegenwind oder unfreundlichen Bemerkungen gerechnet.

Das Wetter erwies sich als unberechenbar. „Gehe nie ohne Schirm zum Klo“.

Es führte aber auch zu ungewöhnlichen Begegnungen, wenn die Menschen tropfnass Zuflucht in den Ständen suchten.

Die Anzahl der Kirchen! An jeder Ecke hieß eine einen willkommen.

„Der Katholikentag ist grau geworden.“ Wenn ich junge Leute oder Familien mit Kindern gesehen, habe ich mich gefreut, dass nicht nur unsere Generation vertreten war. Das war schon sehr auffallend.

Auf der Suche nach der Edith-Stein-Schule, die eine interessante Geschichte erzählen kann, kam ich bei den Ursulinen an einem wunderbaren Garten vorbei – mitten in der Altstadt von Erfurt eine Oase.

Unser Quartier, das Zinzendorfhaus in Neudietendorf, war gut erreichbar. Danke an Josef Freitag für den Tipp. Wieder zuhause erfuhr ich von einer Kollegin, was es mit dem Grafen von Zinzendorf so auf sich hat. Er war der unter anderem der Gründer der Herrnhuther Brüdergemeinde.

Dank Deutscher Bahn, wenn wundert‘s, wären wir beinahe sehr umständlich nach Hause gekommen. Unser Zug wurde gestrichen. Aber Bekannte aus Ingolstadt hatten Platz in ihrem Auto für uns. Den Gottesdienst genossen wir dann in der Mediathek etwas erschöpft und entspannt zuhause auf der Couch.

Was bleibt: Danke an Mona und Thomas für die großartige Organisation. Die Erinnerung an wunderbare Begegnungen in der Gemeinschaft. Die erfrischenden und ermutigenden Impulse.

Und auf den nächsten Besuch in Erfurt freue ich mich schon.

Elisabeth Löhlein, Gemeinschaft Charles de Foucauld